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Autor: Jeannette Belger

Bluetooth

Der neue Low Energie Bluetooth Standard (Bluetooth LE-Audio) und der dazugehörige Low Complexity Communication Codec (LC3 / LC3plus) erfüllen die technischen Anforderungen an die Audio Verzögerung (Latenz) und die gleichzeitige Übertragung an mehrere Empfänger (Bluetooth Audiosharing).

Zum Beispiel kann ich im Kino eine App auf mein Smartphone herunterladen. Anschliessend kann ich den betreffenden Kinosaal wählen und über Bluetooth die Sprache direkt in meinem Hörgerät empfangen oder ich kann einen Kopfhörer verlangen.

„IR“ – Infrarot Höranlagen

IR Empfänger mit induktiver Halsschlaufe für IR Höranlage bzw. Schwerhörigenanlage.

Die IR Höranlage ist der FM Höranlage ähnlich. Die Signalübertragung vom Sender zu den Empfängern erfolgt jedoch mit unsichtbarem Infrarotlicht. Das Audiosignal kann dann wahlweise per induktiver Halsschlaufe, Kopfhörer oder Anschlusskabel auf die Hörsysteme übertragen werden. Wobei die induktive Halsschlaufe stellt die übliche Übertragung auf das Hörsystem darstellt und muss daher mit den Empfängern in ausreichender Anzahl zur Verfügung gestellt werden muss.

Eine IR-Höranlagen besteht im Wesentlichen aus:

  • einem oder mehrerer Mikrofone
  • mehreren IR-Sendern
  • ausreichender Anzahl IR-Empfänger/innen mit induktiver Halsschlaufe
  • vorzugsweise zusätzlichen Kopfhörern

 

Vorteile / Gründe für eine FM-Höranlage

  • kann meistens nachträglich installiert werden.
  • kann meist zusätzlich als Dolmetschersystem genutzt werden.
  • unter bestimmten Gegebenheiten „abhörsicher“

 

„FM“ – Funk Höranlagen

 

„FM“ – Funk Höranlagen
FM Höranlagen übertragen das Audiosignal über einen Funk-Sender auf Funk-Empfänger. Als FM-Anlage werden drahtlose Signalübertragungsanlagen bezeichnet, die Signale mit frequenzmodulierten Funksignalen (FM) übertragen. Der Begriff wird vor allem für Tonübertragungsanlagen für schwerhörige Menschen verwendet.

Die Gerätekonfiguration besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Am „Sender“ (beispielsweise mit einem Mikrofon) werden die gewünschten Tonsignale aufgenommen, in modulierte elektrische Funksignale umgewandelt und ausgestrahlt. Die Person mit Hörbeeinträchtigungen trägt ihrerseits den Empfänger, der das Funksignal entweder wieder in Schallwellen umwandelt, die mit einem eigenen Ohrhörer zum Ohr geleitet werden, oder über Kabel an ein angeschlossenes eigenständiges Hörgerät leitet.

 

Eine FM-Höranlagen besteht im Wesentlichen aus:

  • einem oder mehrerer Mikrofone.
  • einem FM-Sender.
  • einer FM-Sendeantenne.
  • ausreichender Anzahl FM-Empfänger mit induktiver Halsschlaufe
  • vorzugsweise zusätzlichen Kopfhörern

 

 

Vorteile / Gründe für eine FM-Höranlage

  • kann meistens nachträglich installiert werden
  • kann je nach Ausführung auch mobil genutzt werden
  • Kann meist zusätzlich als Dolmetschersysteme genutzt werden

„T“ – Induktive Höranlagen

 

Die induktive Audioübertragung überträgt das Audiosignal über ein induktives Feld, welches durch ein oder mehrere meist im Boden verlegte Kabel oder mobil erzeugt wird, direkt auf die Hörsysteme der Betroffenen. Die Hörsysteme mit integrierter T-Spule können entweder mittels Fernbedienung, Smartphone App oder direkt am Hörsystem umgeschaltet werden.

​Eine induktive Höranlage besteht im Wesentlichen aus:

  • einem oder mehrerer Mikrofone
  • einem Stromverstärker
  • einer oder mehrerer Ringleitungen
  • optional beliebige Anzahl von Empfänger mit Kopfhörer

 

Vorteile / Gründe für induktive Höranlagen

  • von SIA 500 als vorzuziehende Technologie genannt
  • international von Schwerhörigen Verbänden empfohlen
  • einfache Bedienung für die Betroffenen
  • funktioniert mit jedem Hörsystem, welches eine T-Spule integriert hat. Jeder Hersteller hat kompatible Geräte
  • gute Audioqualität bei guter Planung, Ausführung und Inbetriebnahme
  • meist günstige Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Audioübertragungstechnologien
  • sehr geringe Unterhaltskosten
  • hohe Betriebssicherheit
  • mobile Anlage ist handlich und kann verstaut werden

 

Broschüre T-Spule und Höranlagen

Wir haben im Jahr 2023 eine Broschüre zum Thema T-Spule und Höranlagen erstellt. Heute gibt es keine bessere Höranlage ohne Verzögerung der Sprachübertragung im öffentlichen Raum.

Hier finden Sie die Broschüre: Broschüre Höranlagen

 

Video, warum T-Spule wichtig ist?

https://www.youtube.com/watch?v=xGnq1F_51r4

 

 

Knochenleitungshörgerät BAHA

 


Als implantierbare Hörgeräte werden verschiedene Gerätesysteme bezeichnet, die ein beeinträchtigtes Gehör bei bestimmten Indikationen verbessern sollen und für die Anwendung dauerhaft implantiert werden. Je nach System erfolgt eine Implantation des kompletten Gerätes oder von Teilen des Systems. Auch bei Vollimplantaten ist jedoch ein externes Gerät notwendig, mit dem ein mitimplantierter Akku wieder aufgeladen werden kann.

Ein Hörgerät mit Schädelknochenimplantat wird verwendet bei Ohrfehlbildungen mit atretischem äußeren Gehörgang oder Residuen nach chronischen Mittelohrentzündungen, bei denen chirurgische Maßnahmen die Hörleistung nicht dauerhaft verbessern können, oder wenn konventionelle Hörgeräte nicht getragen werden können. Daneben werden als Voraussetzung genannt: ein funktionierendes Innenohr und ein funktionierender Hörnerv, der Ausschluss einer Knochenstoffwechselerkrankung (Osteoporose oder verminderte Knochendichte), Kooperation in Bezug auf Hygiene und ein Mindestalter von 5 Jahren.

 

Implantierte Titanschraube hinter dem Ohr
Das Gerät mit der Bezeichnung BAHA® („Bone Anchored Hearing Aid“) ist ein „teilimplantiertes“ Hörgerät. Das Implantat ist eine Schraube aus Titan, die durch die Haut hindurchführend im Schädelknochen verankert wird. Daran wird mit einer Schnappkupplung ein externer Hörverstärker befestigt. Der in Vibrationen umgewandelte Schall wird über den Schädelknochen und das tieferliegende Felsenbein auf das Innenohr übertragen. Von dem Hörverstärker gibt es vier unterschiedliche Modelle.

Ebenfalls auf dem Markt ist das Knochenleitungshörsystem alpha M. Es ist ein nicht offenes System mit einem Haltemagneten unter der Haut. Eine durch die Haut penetrierende Schraube zur Ankopplung des Hörverstärkers entfällt. Da es mit elektrischer Signalverarbeitung wirkt, ist es im Gegensatz zum BAHA ein „aktives implantierbares medizinisches Gerät“ nach der AIMG-Richtlinie 90/385/EWG.

 

Mittelohrimplantate
Im Folgenden sind die Implantate aufgeführt, die beim Stand von 2008 in Europa zugelassen und verwendet werden. Die Darstellungen enthalten keine Aussagen über Details des chirurgischen Eingriffs und keine Aussagen über das Ausmaß des (individuell unterschiedlichen) „Hörerfolgs“. Mittelohrimplantate mit elektrischer Signalverarbeitung unterstehen der Richtlinie über aktive implantierbare medizinische Geräte (AIMG-Richtlinie 90/385/EWG).

Rein physiologische Wirkung haben Passive Mittelohrimplantate, mit denen chirurgisch ein regelhafter Zustand der Gehörknöchelchen hergestellt wird. Diese Implantate werden nicht als Hörgerät betrachtet.

Aktive Mittelohrimplantate werden bei Erwachsenen eingesetzt, wenn gewöhnliche Hörgeräte wegen medizinischer Probleme wie Außenohrmissbildungen oder Allergien gegen Hörgerätematerialien nicht eingesetzt werden können. Der Indikationsbereich reicht von der reinen Schallempfindungsschwerhörigkeit bis zu kombinierter Schwerhörigkeit.

Für Kinder sind die meisten Mittelohrimplantate nicht zugelassen, da die das Mittelohr umgebenden Knochen noch im Wachstum begriffen sind. Eine Ausnahme bildet die Vibrant Soundbridge, die 2009 die Zulassung für Kinder im europäischen Raum erhalten hat. Die inneren Haarzellen müssen, wie für eine Versorgung mit einem gewöhnlichen Hörgerät, weitgehend intakt sein. Zudem muss in den meisten Fällen das Mittelohr eine normale Funktion haben.

Die Leistung der wiederaufladbaren Batterien nimmt nach mehreren Jahren des Betriebs ab und muss mit einem erneuten chirurgischen Eingriff ausgewechselt werden. Da im Allgemeinen nur die Batterie ausgewechselt werden muss, kann der chirurgische Zweiteingriff geringfügiger sein als die Erstimplantation. Als maximale Betriebsdauer werden 9 (System Esteem) bis 13 (System Carina) Jahre angegeben.

Cochlea Implantate

 

 

Wenn Sie einen Hörverlust von über 90 % aufweisen, ist vielleicht ein Implantat das Richtige. Das wird der/die Ohrenarzt*in mit dem Kantonsspital abklären.

Die Nachricht erreicht Sie, dass ein Implantat bei Ihnen möglich ist.

Lassen Sie sich vorher bei uns beraten. Es gibt verschiedene Modelle und eine Implantatträgerin erzählt vom Ablauf.

Sie erhalten vom Kantonsspital eine Einladung. Es wird ein Ohrenuntersuch mit Audiogramm erstellt, ein Gleichgewichts- und Schwindeluntersuch wird durchgeführt. Ausserdem wird ein MRI erstellt.

Nachdem klar ist, dass ein Implantat bei Ihnen möglich ist, wird das Kantonsspital eine Kostenabklärung mit der IV und Krankenkasse vornehmen.

Lassen Sie sich vorher bei Pro Audito Luzern beraten. Es gibt verschiedene Marken Modelle der Implantate, die danach nicht geändert werden können. Was ist für Sie wichtig im Alltag? Eine Implantatträgerin erzählt vom Ablauf. Informationen finden Sie hier.

Wenn diese Abklärung abgeschlossen ist, wird ein Operationstermin vereinbart. Das Kantonsspital kann bestimmen, welches Implantat für Sie am besten ist oder sie entscheiden selbst.

Vor der Operation werden Sie nochmals untersucht und am nächsten Tag wird die Operation vorgenommen. Sie erwachen am Nachmittag. Gegen Abend können Sie bereits einen kurzen Spaziergang machen. Nach 3 Tagen können Sie das Spital verlassen.

Nach einem Monat Heilung erhalten Sie das Aussengerät. Es wird auf Sie eingestellt. Nach drei Sitzungen für die Einstellungen kann sich Ihr Gehirn an das neue Gerät gewöhnen. Schreiben Sie alle Eindrücke auf, so kann das Implantat optimal eingestellt werden.

Sie werden zu einem speziellen Hörtraining eingeladen. Ihr Gehirn lernt alle Geräusche und Stimmen neu. Es ist vergleichbar wie eine Fremdsprache lernen.

Nachdem Sie das Implantat erhalten haben, besuchen Sie unsere CI-Austauschgruppe von Pro Audito Luzern. Informationen finden Sie hier.

Nach ein paar Wochen oder Monaten (das ist von Mensch zu Mensch verschieden) spüren Sie die Hörverbesserung deutlich.

 

Auch hier gilt

Andauerndes Hörtraining verbessert die Verständlichkeit massiv.

Hörgeräte

Hier finden Sie die Broschüre für den Kauf eines Hörgeräts.

Mein Weg zum Hoergeraet

Wir empfehlen zuerst einen Besuch bei der/dem  Ohrenarzt*in. Er/Sie macht ein Audiogramm des Gehörs und kann mir sagen, wieviel Prozent mein Hörverlust ist und beurteilt, ob ein Hörgerät notwendig ist.

Wenn Sie einen Hörverlust von über 90 % aufweisen, ist vielleicht ein Implantat das Richtige. Das wird der Ohrenarzt mit dem Kantonsspital abklären.

Die/Der Akustiker*in kann auch ein Audiogramm erstellen. Er/Sie ist aber keine neutrale Person, sondern möchte gerne ein Hörgerät verkaufen.

Wenn klar ist, dass ich ein Hörgerät brauche, habe ich die Auswahl von zirka 2000 Hörgeräten. Dazu gibt es eine Liste.

Hörgeräteliste Schweiz

 

Wie finde ich den/die richtigen Akustiker*in?

Am einfachsten ist es, der/den Akustiker*in in der Nähe zu wählen. Wichtig ist, ob ich freundlich empfangen werde, werden meine Anliegen ernst genommen? Fühle ich mich da gut aufgehoben?

Wenn das nicht der Fall ist, empfehlen wir eine*n andere*n Akustiker*in aufzusuchen. Mit dem*r Akustiker*in verbindet uns eine jahrelange Beziehung. Da ist es wichtig, dass die Chemie stimmt. Zudem werden wir ein kleines Vermögen für ein Hörgerät ausgeben.

Die meisten Akustiker*innen haben Verträge mit Hörgerätherstellern. Er wird ein Hörgerät dieser Marke anpassen. Sie entscheiden schlussendlich, welches Hörgerät zu Ihnen passt und dass sie sich mit dem Hörgerät wohlfühlen.

 

Wichtig

Fragen Sie den/die Akustiker*in nach einem Hörgerät mit T-Spule. Nur mit T-Spule können sie induktive Höranlagen im Hörgerät hören. Hier finden Sie Informationen

Wenn Sie das neue Hörgerät erhalten haben, ist eine richtige Einstellung wichtig.

Schreiben Sie Hörsituationen, die noch nicht optimal eingestellt sind, auf. So kann die/der Akustiker*in beim nächsten Besuch diese Änderungen vornehmen. Gehen Sie so oft zur Einstellung bis Ihr Hörgerät optimal eingestellt ist und sie zufrieden sind.

 

Wichtig

Tagen Sie das Hörgerät den ganzen Tag.

Bedenken Sie, dass sich das Gehirn an neue Hörsituationen gewöhnen muss. Das kann bis zu 12 Wochen dauern, bis ihr Gehirn die neuen Informationen aufnimmt.

 

Tipps zur Rechnung

  • Fragen Sie vorher, mit welchen Kosten Sie rechnen.
  • Fragen Sie, welche Leistungen wieviel kosten und was genau enthalten ist.
  • Verlangen Sie im Voraus eine Offerte.

So haben Sie eine Möglichkeit die Hörgeräte oder die/der Akustiker*innen zu vergleichen.

Jetzt wünschen wir Ihnen viel Freude mit dem neuen Hörgerät, sodass es am Schluss nicht ungebraucht in der Schublade landet.

Hörtraining

Gutes Hören will gelernt sein

Hören passiert nicht nur in den Ohren, sondern auch im Gehirn. Regelmässiges Training hilft, Alltagsschwierigkeiten zu überwinden.

Wenn wir nicht mehr so aktiv sind, verlernt das Gehirn Alltägliches zu hören. Die Folge ist, dass wir etwas hören, aber nicht verstehen können. Dadurch nehmen wir noch weniger am Leben teil.

 

Wie können wir das ändern?
Unsere Hörtrainings und Kurse im Lippenlesen helfen, rascher das Gesprochene zu erfassen und schneller zu kombinieren, was gesagt wurde. Das gibt Sicherheit und Freude am Leben.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass das Lippenlesen (Ablesen) die Sprachverarbeitung im Gehirn intensiviert. Mit einem gezielten Hörtraining kann das Zusammenspiel von Hören und Sehen zusätzlich gefestigt werden.

 

Wann ist ein Kursbesuch angesagt?

  • Bei Kommunikationsunsicherheiten trotz Hörgerät
  • Bei fehlender Motivation, das Hörgerät zu tragen
  • Bei schlechter Aussprache oder Unsicherheiten in der Stimmkontrolle
  • Bei jeder stärkeren Schwerhörigkeit – das Hörgerät könnte einmal ausfallen
  • Wer sich schwer tut mit der Schwerhörigkeit

Mit Übung kann unser Gehirn mehr leisten als uns bewusst ist.

Pro Audito Luzern bietet regelmmässig Hörtrainings mit Lippenlesen an. Es lohnt sich, es einfach auszuprobieren. Es sind Gruppen von durchschnittlich 8 Personen. Wir lernen da nicht nur Lippenlesen und zuhören, sondern lernen auch voneinander. Jeder Mensch spricht anders. So haben wir die Möglichkeit, verschiedene Stimmen und Bewegungen zu trainieren.

Hör- und Sprachcomputer sind da sehr eintönig. Immer die gleiche Stimme hören, hat nicht viel mit den Alltagssituationen zu tun, denen wir jeden Tag begegnen.

Unser Gehirn will immer wieder gefordert werden. Etwas Neues lernen, andere Situationen erleben. Gehirntraining bedeutet, jeden Tag etwas anderes trainieren. Immer gleiche Situationen, die das Gehirn kennt, ist kein Hirntraining. Jeden Tag ein Kreuzworträtsel lösen ist sehr unterhaltsam und kurzweilig. Weil wir die Wörter schon kennen, ist es aber kein Training für unser Gehirn. Es will gefordert werden.

Hirntraining kann auch Wörter oder Zahlen merken sein. Oder bewusst dem Radio zuhören. Verschiedene Stimmen hören. Es geht einfach darum, dass wir unser Gehirn gebrauchen und uns auf etwas Bestimmtes konzentrieren. So beugen wir der Passivität vor.

 

Eine Teilnehmende erzählt

Mit dem Kurs lernte ich immer besser von den Lippen abzulesen. Zudem lernt man ähnliche Wörter zu unterscheiden. Das hat mir sehr geholfen, wenn jemand etwas erzählt hat. Mein Wortschatz vergrössert sich, weil wir Synonyme für verschiedene Situationen suchten. Dadurch kann ich schneller kombinieren und den Sinn des Satzes rascher erkennen.

Wie fühlt sich Schwerhörigkeit an?

Das hängt von der Form der Schwerhörigkeit ab.

Wenn ich meine Schwerhörigkeit erklären soll, dann sage ich meistens….

Ohne Hörgerät

Wie durch eine richtig dicke Wand. Sagen wir, eine Burgmauer. Bei zusätzlichem Tinnitus ist es dahinter trotzdem nicht still, dafür sorgt ein konstant laut pfeifender Ton auf beiden Ohren. Er kann leiser oder lauter sein.

Mit Hörgerät

Ein Text, der nur halb vestanden wird. Bei starker Schwerhörigkeit, versteht man nur und ab und zu mal ein paar Worte oder einen Satz. Auch, wenn der Sprecher unmittelbar davor steht und  spricht. Lauter stellen ist nicht möglich, weil es die Sprache verzerrt. Beim Musikhören sind Instrumente mit hoher Frequenz nicht mehr hörbar. Das Lied verändert sich und es wird schwerer den Titel zu bestimmen.
Gleichzeitig sind durch die Hörgeräte alle Nebengeräusche — eine Klimaanlage, Absatzschuhe, Straßenlärm, Gespräche am Nebentisch oder im gleichen Raum, Musik etc — lauter und übertonen alles, was gehört und verstanden wird. Der Geräuschbrei kann nicht von Sprache unterschieden werden.
Still ist sie also nicht.

Ausschnitt Schwerhörigkeit
https://www.youtube.com/watch?v=1Xgeux0xnhE

Wie hört eine schwerhörige Person ein Lied?
https://www.youtube.com/watch?v=pi-v-1BBiq8

Ursachen

 

Ohrerkrankungen

•    Verschmutztes Ohr
•    Wasser im Ohr
•    Hypakusis
•    Presbyakusis
•    Gehörlosigkeit
•    Rauschen im Ohr
•    Knalltrauma
•    Ohrensausen
•    Ohrenschmerzen
•    Mittelohrentzündung
•    Taubheit
•    Innenohrentzündung
•    Loch im Trommelfell

 


 

Verschmutztes Ohr
Durch Reinigen mit dem Waschlappen oder weichem Tuch oder beim Ohrenarzt wird das Ohr befreit und das Gehör verbessert sich.

 

Wasser im Ohr
Wenn man badet oder schwimmt läuft Wasser ins Ohr. Das Hören wird als dumpf wahrgenommen. Es verschwindet rasch wieder. Ist das nicht der Fall, ist ein Besuch beim Arzt empfehlenswert.

 

Presbyakusis (Schwerhörigkeit)
Probleme mit dem Gehör treten bei Weitem nicht nur im Alter auf, bereits Babys können von einer Hörminderung betroffen sein. Und das Problem ist weit verbreitet: Jede/r zehnte Schweizer/in über 18 Jahre sagt von sich selbst, er oder sie sei schwerhörig. Auch Kinder und Jugendliche werden bei derartigen Umfragen nicht erfasst, sodass die Zahl der Betroffenen noch deutlich höher liegen dürfte.
Die Gründe für eine Schwerhörigkeit sind sehr unterschiedlich.

 

Gehörlosigkeit
Zur Feststellung des Hörvermögens wird gemessen, welche Schallfrequenzen Betroffene bis zu welcher Lautstärke wahrnehmen. Liegt im niedrigen Frequenzbereich (125–250 Hz) ein Hörverlust von mindestens 60 dB und im restlichen Bereich ein Verlust von mindestens 100 dB vor, spricht man aus medizinischer Sicht von vollständiger Taubheit.
Ein Hörverstärker oder ein Hörgerät kann das Gehör verbessern. Ist der Hörnerv noch intakt, ist eine Anpassung für ein Cochlear Implantat möglich.

 

Rauschen im Ohr
Das als Rauschen im Ohr, Ohrensausen oder Tinnitus bekannte Phänomen bezeichnet ein Ohrenleiden, bei dem Betroffene dauerhaft Geräusche vernehmen, die von anderen nicht hörbar sind. Die gehörten Geräusche unterscheiden sich dabei von Fall zu Fall:
•    40 Prozent der Betroffenen hören ein Pfeifen im Ohr
•    40 Prozent hören ein Rauschen
•    10 Prozent vernehmen ein dauerhaftes Summen
•    in seltenen Fällen hören sie ein Klingeln oder ein Zirpen

Ein Klingeln, Rauschen oder Pfeifen im Ohr, das beispielsweise nach einem Konzert oder beim Arbeiten mit einer lauten Maschine entsteht, verschwindet in der Regel nach einigen Tagen wieder. Wiederholt sich eine derartige Belastung jedoch, verschlimmert sich die Schädigung nicht nur: Es kann sogar zu einem dauerhaften Tinnitus kommen. Die Behandlungsmethoden sind dabei ursachenabhängig.

 

Knalltrauma
Wird das Gehör durch Lärm geschädigt, spricht der Experte von einem akustischen Trauma. Neben dem Begriff Knalltrauma werden situationsbedingt auch die Bezeichnungen Explosionstrauma, akutes Lärmtrauma, akustischer Unfall oder chronische Lärmeinwirkung verwendet. Zu einem Knalltrauma kommt es, wenn die Haarzellen im Corti-Organ des Innenohrs beschädigt werden.
Sofort den Arzt aufsuchen. Er wird das Ohr mit Kortison behandeln. Die Symptome eines Knalltraumas klingen in der Regel nach spätestens sechs Wochen wieder ab.

 

Ohrenschmerzen
Ohrenschmerzen sind ein häufiges Leiden. Bei Kindern verbirgt sich meist eine Mittelohrentzündung dahinter, bei Erwachsenen ist die Diagnose oft schwerer.

 

Ursachen ausserhalb vom Ohr
•    Erkrankungen der Zähne oder des Kiefergelenks
•    Erkrankungen der Halswirbelsäule
•    Mandelentzündung (Tonsillitis) oder Rachenentzündung (Pharyngitis)
•    Eiteransammlung neben den Mandeln (Peritonsillarabszess)
•    Erkrankungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)
•    Tumore in der Kopf-Hals-Region
•    Nervenentzündungen in der Ohrgegend

 

Ursachen im Ohr
•    übermässige Ablagerung von Ohrschmalz (Zerumen)
•    Entzündung des äusseren Gehörganges (Otitis externa)
•    akute oder chronische Mittelohrentzündung (Otitis media)
•    Belüftungsstörung des Mittelohres
•    Adenoide, im Volksmund „Polypen“ genannt
•    Fremdkörper im Gehörgang
•    Eiterpickel im Gehörgang
•    Verletzung des Trommelfells
•    Barotrauma: Verletzung durch ungünstige Druckverhältnisse, zum Beispiel beim Tauchen oder Fliegen
•    Entzündungen der Ohrmuschel, zum Beispiel bei einer Gürtelrose
•    Tumore des äusseren Ohres

 

Mittelohrentzündung / Innenohrentzündung
Meist beginnt eine Mittelohrentzündung mit einem gewöhnlichen Schnupfen. Treten heftige Ohrenschmerzen auf, liegt oft eine Mittelohrentzündung vor.
Damit es im Zuge einer akuten Mittelohrentzündung nicht zu Komplikationen kommt, ist es wichtig, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln.
Bei einer beginnenden Mittelohrentzündung ist die Gabe eines abschwellenden Nasensprays empfehlenswert.
Staut sich Sekret hinter dem Trommelfell an, kann dieses reissen. Das Sekret läuft anschliessend aus dem Ohr, der Arzt kann es absaugen und mit einer Ohrenspülung das Hörorgan säubern.

Leiden Sie unter starkem Schwindel, Übelkeit und Taubheitsgefühlen, kann die Ursache eine Innenohrentzündung (Labyrinthitis) sein.
Welche Therapie angebracht ist, um Ihre Labyrinthitis zu kurieren, hängt ganz davon ab, welcher Erreger die Entzündung ausgelöst hat. Der HNO-Arzt nutzt verschiedene Methoden, um eine sichere Diagnose zu stellen.

 

Loch im Trommelfell
Wenn das Trommelfell geplatzt ist: ein Loch im Trommelfell rechtzeitig behandeln und Folgeschäden verhindern. Ein Loch im Trommelfell ist eine Verletzung der dünnen Membran zwischen dem Innenohr und dem äusseren Teil des Ohrs.
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Trommelfell geplatzt sein könnte, sollten Sie rasch einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser wird Sie zu Vorerkrankungen und möglichen Auslösern befragen. Mithilfe eines Otoskops und des Ohrenmikroskops wirft er einen Blick auf das Innere Ihres Ohrs. Der Trommelfelldefekt ist anhand seiner blutunterlaufenen Ränder in der Regel gut erkennbar. Der HNO-Arzt stellt die Grösse des Lochs fest und prüft mögliche Schäden des Gehörs.

 

Die Liste ist nicht abschliessend.

Generalversammlung

Hier finden Sie das Protokoll der 100. Generalversammlung 2024 im Hotel Gütsch, Luzern

19.04.2024 Protokoll GV

19.04.2024 Protokoll 100. GV 2024

 

Hier finden Sie das Protokoll der Generalversammlung 2023 im Romerohaus, Luzern

25.04.2023 Protokoll GV 2023

 

Hier finden Sie das Protokoll der Generalversammlung 2022 im Romerohaus, Luzern

20.04.2022 Protokoll GV 2022

 

Auch 2021 wurde die Abstimmung der Generalversammlung pandemiebedingt auf schriftlichem durchgeführt. Hier finden Sie das Protokoll.

24.06.2021 Protokoll GV 2021

 

2020 wurde die Abstimmung der Generalversammlung auf schriftlichem durchgeführt. Hier finden Sie das Protokoll.

11.08.2020 Protokoll Generalversammlung

 

Hier finden Sie das Protokoll der Generalversammlung 2019 im Romerohaus, Luzern

07.05.2019 Protokoll Generalversammlung